Dienstag, 13. September 2011

Traditionsreicher Herbstanfang

Für mich beginnt der Herbst, wenn die Zwetschgen reif sind und man ganz nach Pfälzer Art "Grummbeersupp unn Quetschekuche" (Kartoffelsuppe und Zwetschgenkuchen) isst. Dabei liegt dann schon ein ganz bestimmter Geruch in der Luft, der einem ankündigt, dass der Sommer vorbei ist, mag es noch so warm sein.

Kurz darauf beginnt die Zeit der Weinlese. Des Liebsten Opa besitzt ein kleines, aber feines Weingut. Und dort, meine lieben Leser, wächst meiner bescheidenen Meinung nach der weltbeste Wein. Mir kommt kein anderer Wein auf den Tisch und schon gar nicht in die Tüte. Der Rosé schmeckt mir dabei am besten. Er schmeckt nach Sommer, Frische, Himbeeren und ist dabei nicht zu lieblich. Fantastisch! Und welcher Jahrgang wohl am besten schmeckt? Natürlich der, bei dem man bei der Lese mitgeholfen hat (jaja... ich geb's zu. Wir helfen viel zu selten...). Und das war letztes Wochenende mal wieder der Fall. Es war anstrengend, keine Frage. Der Rücken tut entsetzlich weh nachdem man mehrere Stunden in einer Haltung, die irgendwo zwischen bücken und knien liegt, die Rispen abschneidet. Die Schere klebt in der Hand von dem zuckersüßen Traubensaft. Füße und Hosen sind nass vom Morgentau. Aber was die Weinlese so schön macht, ist die Aussicht vom Berg. Der Geschmack der Träubchen, wenn man in eine Rispe beißt wie in einen Apfel. Das Lachen aller Helfer, die fast ausschließlich Familienmitglieder sind. Alle unterhalten sich, es wird gestichelt, erzählt, herzhaft gelacht. Und auch wenn man nicht (offiziell) zur Familie gehört, man fühlt sich wohl, man ist Teil von ihnen. Ich weiß jetzt schon, dass ich bei jedem Schluck des 2011er Weißweins an genau diesen Tag denken werde. Und an jeden einzelnen Helfer. Und die ganze Zeit "mjam, mjam, lecker, lecker" sagen werde.

Genießt den Herbst, meine Lieben! Er ist wirklich toll!




2 Kommentare:

  1. Ein schöner Text. Auch die Bilder dazu gefallen mir, denn sie unterstützen das Bild, das sich mir in den Kopf gezeichnet hat, als ich deinen persönlichen Herbstbeginn las.

    Und Dankeschön für dein Kompliment!

    Ich hätte auch zu gerne bereits dieses Jahr mit meinem Studium begonnen. Problematisch ist's durch die vielen Abiturienten in diesem Jahr geworden (bis 2016 wird sich das voraussichtlich auch nicht ändern), so dass meine Person sich nicht hat durchsetzen können im Vergleich zu besseren Schulabgängern. Ich finde es sehr schade, zumal immer größerer Druck auf mir lastet, da die Angst im nächsten Jahr erneut keinen Platz zu erhalten wächst. Aber gut. Immerhin habe ich etwas gefunden, um die Zeit bis ich mich erneut bewerben kann, zu überbrücken. :-)

    Liebe Grüße!

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