Donnerstag, 30. August 2012

La la lavende und so













 

 In Schwiegermamas und Schwiegerpapas Garten...

Freitag, 10. August 2012

Patente Patentante

Am Wochenende stand bei uns eine Taufe auf dem Programm. Genauer gesagt zwei Taufen. Doppeltaufe. Und es war wirklich ein ganz toller Tag!


Die Kinder (und wir anderen natürlich auch) wurden rausgeputzt, die Sonntagskleider wurden rausgeholt, die Sonne schien und es waren wirklich nur die wichtigsten Personen anwesend: Kinder, Eltern, (Ur-)Großeltern, Paten und Geschwister.

Zufällig war an dem Tag vor der Kirche ein Kindergartenfest und somit ging's als Belohnung auf die Hüpfburg. Allerdings nicht sonderlich lange, denn erstens waren wir hungrig und zweitens waren die Kinder müde aufgrund des ausgefallenen Mittagsschläfchens.

Nach dem Essen wurde ausgiebigst gespielt: Fußball, Puppen, Seifenblasen, Rasen rupfen (mit den Händen) und mit der Schubkarre transportieren, Kaufladen, etc. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt. So, wie man es bei Oma und Opa am liebsten hat. Spielen, spielen, spielen, essen, spielen, spielen, kurz kuscheln und weiter spielen. Bis man vor Müdigkeit umfällt.


Und oh! Was hab ich mich gefreut Patin zu werden! Was für ein tolles Gefühl! Im Vorfeld habe ich viel darüber nachgedacht. Darüber, was ich meinem Patenkind mitgeben will. Wie ich mich aktiv an seinem Leben beteiligen kann, ohne ihn zu bevorzugen. Ich habe mein Patenkind nicht lieber als die anderen. Ganz und gar nicht. Jeder ist auf seine Weise ganz besonders. Und besonders liebenswert. Jeder hat seine Macken, seinen Charakter, seine Vorlieben, seine Talente.



Der Große ist sehr bedacht. Er kombiniert und denkt nach. Er liebt Autos. Und Bälle. Und die Feuerwehr. Er rennt am liebsten. Er rennt viel. Wenn schlechtes Wetter wird und wir nicht raus können, wird er unruhig. Er malt gerne und zeigt dann stolz seine Kunstwerke. Er sorgt sich um andere. Der Vernünftige. Der Große eben. Er winkt seinen Papa in die Parklücke - mit 3 Jahren! Er spielt gerne mit anderen Kindern und hat keine Scheu auf sie zuzugehen. Er passt auf seine Schwester und seine Cousine auf. Er nimmt ihre Hände, wenn er neben ihnen steht. Einfach so. Reflexartig. Wenn sich mein Bruder und ich beim Fußballspiel rangeln (weil wir das gerne machen, weil wir eigentlich schon viel zu erwachsen sind, aber so wieder Kind sein können), dann nimmt er den Fußball und ruft "Bitte nicht streiten!". Harmoniebedürftig. So sehr, dass er sein Spielzeug auch gerne her gibt. Er schläft gerne und viel. Und er ist ausgeglichen. Kein Hitzkopf. Nicht laut, eher leise. Aber er tobt trotzdem gerne und viel. Er bewundert seinen Papa. Und er sieht aus wie sein Papa.


Seine Schwester ist ein Wirbelwind. Sie musste das Wichtigste früh lernen, um mit ihrem Bruder mithalten zu können: Laufen und Sprechen. Und sie spricht viel! Sie plappert und plappert. Alles wird kommentiert. Ihr Bruder wird vom Schlafen abgehalten, weil sie plappert. Ein schönes Geplapper. Ihr fallen Dinge auf, die wir (Erwachsenen) nicht sehen und sie macht uns auf vieles aufmerksam. Und genauso gerne wie sie redet, hört sie auch zu: Geschichten sind ihre Schätze. Das Buch "Der Grüffelo" konnte sie auswendig aufsagen, da war sie noch keine zwei Jahre alt. Sie liebt Puppen und die Farbe pink. Alle Puppen, die Oma im Haus hatte wurden in eine Tasche gestopft. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit und sie hat auch bestimmt eine Stunde lang probiert. Aber sie hat es geschafft (auch wenn die oberste Puppe im wahren Leben einen Genickbruch erlitten hätte). Sie ist aufbrausend und dickköpfig, sie zieht ihr Ding durch, aber ihr Lachen ist so ansteckend, dass wir alle losprusten sobald sie kichert. Sie hüpft und springt wie ein Gummiball. Lässt sich von nichts abhalten. Kennt keine Angst. Saust Rutschen runter, vor denen ihr großer Bruder Respekt hat. Sie ist vorne mit dabei.


Und die Kleine? Sie ist eben die Kleine. Noch ein bisschen naiv im Vergleich zu den beiden anderen. Und tapsig. Aber clever ohne Ende. Sie liebt alle in der Familie. Als einzige von den Dreien kuschelt sie mit wirklich jedem. Und als einzige geht sie zu dem Onkel vor dem sich wirklich jedes Kind fürchtet (auch ich habe mich als Kind vor ihm gefürchtet). Am meisten aber liebt sie ihren Cousin und Cousine. Sie singt für ihr Leben gerne. Und schaut gerne Bücher an. Ihre (ungewöhnlich rauhe) Stimme hat einen Grad der Bestimmtheit, wenn sie ihren Willen durchsetzen will, der alle aufhorchen lässt. Sie ist ein bisschen ängstlich, aber ständig am lachen. Sie steht gerne vor der Kamera, wie auch dahinter. Ein typisches Mädchen. Mag Schminke und Haare kämmen, schöne Kleider und Schuhe mit Absatz. Sie treibt gerne Schabernack (der Spitzname "kleiner Teufel" kommt nicht von ungefähr), gibt oft den Ton an, ist aber in einer fremden Umgebung schüchtern. Was sie sagen will, kann sie mitteilen, den Rest sollen die anderen sich zurecht reimen. Gekrabbelt ist sie so gut wie nie. Man musste mit ihr an der Hand laufen. Überall hin. Auch unter Tischen durch. Wenn sie einen entdeckt, nachdem man sie länger nicht gesehen hat, läuft sie auf einen mit ausgebreiteten Armen zu und will in den Arm genommen werden. Wie im Film. Das ist das Schönste.


Patin zu sein ist wie verheiratet zu sein. Man braucht es nicht unbedingt, um jemanden zu lieben, aber es fühlt sich ganz toll an, wenn man es ist. Es ist wie Zuckerwatte auf dem Jahrmarkt. Und wie Bratäpfel im Winter. Man kommt gut ohne aus, aber es ist viel, viel schöner, wenn man es erleben darf.

 In diesem Sinne: Schön, dass es Euch gibt, liebe Kinder!