Mittwoch, 3. August 2011

Ein Trauer(weiden)spiel


Ich bin nicht gerade bekannt für meinen grünen Daumen. Im Gegenteil. Ich liebe es zwar im Sommer, wenn die Terrasse grünt und bunte Blumen den faden Hinterhofausblick verschönern, aber das ewige Gießen und Schneiden ist nicht mein Fall. Welche Pflanze wieviel Wasser benötigt ist mir jedes Mal ein Rätsel und meistens gehen mir alle Pflanzen ein, weil ich zu viel oder zu wenig gegossen habe. Deshalb überlasse ich diese Aufgabe vertrauensvoll dem Liebsten. Der macht das wunderbar. Ich dagegen bin dafür zuständig, die Gießkanne in der Küche zu befüllen und sie zur Terrassentür zu bringen, damit der Gießende nicht ständig den Dreck reinbringt. Eine undankbare und ziemlich nervige Aufgabe, die ich aber dennoch motzend gerne übernehme, damit die Blütenpracht mein Auge erfreut. Dieses Jahr war das Grün besonders schön. Die rankende Glyzinie hatte ihr Ziel fast erreicht, der Weidenstamm daneben hatte eine erstaunliche Blätterkrone und die lila und rosa Blüten an Hibiskus und Oleander ließen uns vor schierer Entzückung nahezu aufspringen.

Da uns der Sommer diesen Juli ein Schnippchen geschlagen hat und für letzte Woche nur Regen, Regen, Regen vorhergesagt wurde, sind wir auch gar nicht erst auf die Idee gekommen, jemanden darum zu bitten, unsere Blumen zu gießen, während wir für eine Woche in die alte Heimat gefahren sind. FATALE ENTSCHEIDUNG! Der Anblick, nachdem wir wieder zu Hause angekommen sind, war herzzerreißend und niederschmetternd. All die Plackerei und Gießerei futsch. Weidenstamm und Glyzinie waren braun und dörr, Hibiskus und Oleander gelb (vgl. Vorher-Nachher-Bilder). Für uns war das unbegreiflich, wie innerhalb einer Regenwoche zwei Pflanzen dermaßen austrocknen können. Also sind wir zum großen Gartencenter unseres Vertrauens gefahren und haben nachgefragt, was denn da so passiert sein kann. Nachdem die gute Frau uns freundlich, aber bestimmt wertvolle Tipps gegeben hat, kam sie nicht umhin uns (wohl aufgrund unserer blöden Fragen) zu sagen, dass "manche meinen, dass sie ihre Pflanzen nicht gießen müssen". Äh ja. Wenn es nachher also regnet, werden wir mit der Gießkanne rumrennen und das Gelächter aller Nachbarn ertragen. Hauptsache das Trauerspiel auf der Terrasse hat bald ein Ende. 

I am not really known for having a green thumb. Actually it's the opposite. Although I love it when the balcony is green in the summer and various flowers beautify the grey view to the backyard, all the watering and planting is not really my thing. I have no clue which plant needs how much water and so in the end all my plants die because of too much or not enough water. This is the reason why I leave all the gardening to the bf, who is doing a great job. My job on the other hand is to fill the watering can in the kitchen and carry it to the balcony door in order to prevent dirt being carried into the room. Very unthankful and annoying, but still I grumblingly gladly fullfil this task for the flowers to please my eyes. This year the balcony looked especially nice. The climbing wisteria almost reached its goal, the willow's leaves were magnificent and the pink and lilac blossoms of the oleander and hibiscus almost made us jump of pure delight.

As summer has been cheating on us this July and the forecast of last weeks weather was rain, rain, rain, we didn't even get the idea to ask someone to water our plants while we were going to our parents' places for a week. A very bad decision. What we saw after we arrived back home again was heartbreaking and depressing. All the work and watering for nothing. Willow and wisteria were brown and dry, hibiscus and oleander yellow (see before and after pictures). We didn't understand how on earth the plants could dry out completely within one rainy week. So we went to our trusted garden center and asked what could have been the reason for this misery. After several tips from the seller, she said "Some people think that they don't have to water their plants". Well thanks. I guess we will be running around in the rain later with the watering can in our hands, bearing the laughter of our neighbors, just to end this tragedy on our balcony.





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